Frank Leidermann wechselt zu Cando

Seit diesem Sommer zählt Frank Leidermann zum Team von Cando. In diesem Interview erzählt der erfahrene UX-Berater und Agile Product Owner/Coach unter anderem, warum er bei Cando gelandet ist und wie man UX optimal in agile Projekte einbindet.

Wie bist du zu Cando gekommen?
Obwohl ich meine Arbeit und meine Kolleginnen bei den Ergonomen sehr geschätzt habe, kam der Moment, wo ich das Bedürfnis nach einer neuen Herausforderung verspürte. Und so habe ich meine Fühler ausgestreckt und bin auf Cando gestossen. Lustigerweise kannte ich Luzius Bochsler, einen der beiden Geschäftsführer von Cando bereits, da wir vor Jahren für Swisscom gleichzeitig arbeiteten – nicht im selben Projekt, aber auf derselben Etage! In meinem ersten Gespräch mit Luzius und Chris Bochsler, dem zweiten Geschäftsführer von Cando, hat es sofort gefunkt.

 

Warum Cando?
Dafür gibt es drei Gründe: Erstens sprach und spricht für Cando, dass ich fest daran glaube, in dieser Digital-Agentur viel bewegen zu können. Zweitens arbeitet Cando an attraktiven Projekten, welche die Kombination aus IT und Design beinhalten. Und zu guter Letzt habe ich ein gutes Gefühl mit dem Team und fühle mich wohl in den Büroräumlichkeiten.

 

Was machen gute Projekte für dich aus?
Der Fokus auf den User. Heisst so viel wie: den Projekten Raum zu geben, um die Bedürfnisse der User zu identifizieren. In der Umsetzung bedeutet das beispielsweise mit einem Design Sprint in ein Projekt zu starten. Zudem finde ich es spannend, bei einer Firma zu arbeiten, die nicht ausschliesslich Web-Projekte umsetzt, sondern beispielsweise auch Mobile Apps oder Augmented Reality Anwendungen beinhalten.

 

UX Berater und Agile PO/Coach: Wie kommt zu du diesen verschiedenen Rollen? Und was gefällt dir an ihnen?
Studiert habe ich Informatik. Doch bereits während des Studiums spürte ich, dass mich die Frage nach der Nutzung von Software immer wieder aufs Neue fesselte. Deshalb fing ich früh an, mich mit Themen wie User Experience und Accessibility zu beschäftigen.

Was die Rolle des Agile Experts betrifft: Offen gesagt, bin ich vor über 10 Jahren bei Swisscom etwas zufällig in diese Rolle gerutscht. Und zwar war ich dort tätig als UX Designer. Als während eines Projekts unerwartet die Rolle des Project Owners, kurz PO, frei wurde, stand von heute auf morgen die Frage nach einem Ersatz im Raum. Mein Team meinte, die Antwort darauf in mir zu finden und so wurde ich über Nacht zum PO. Was mir bei dieser Herausforderung geholfen hat, war die Unterstützung meines damaligen Teams sowie mein Wissen über die Rolle, welches ich aus den Beobachtungen meines Vorgängers hatte.

In den folgenden Jahren entwickelte ich bei Swisscom und später bei der Ergonomen Usability AG zwei Standbeine: Mehrjährige PO/PM-Rollen haben sich mit kurz- und längerfristigen UX-Mandaten abgewechselt, sowohl auf operativer als auch strategischer Ebene.

 

Was ist für dich der Erfolgsfaktor um UX optimal in agile Projekte einzubinden?
Ob ein Projekt erfolgreich ist oder nicht, kann man natürlich erst sehen, wenn das Produkt tatsächlich genutzt wird. Wichtiger als methodische Fragen ist letztlich die Zusammenarbeit innerhalb des Projekt- oder Produktteams. Sprich: Wie offen sind die Entwickler für die Inputs der UX-Designer. Wenn ein gutes Miteinander vorhanden ist, herrscht Offenheit auf der Seite der Entwickler für die Inputs der UX-Designer und wenn die UX-Designer wiederum ein hohes Bewusstsein haben für Technologie, dann wird das Potenzial von interdisziplinärer Arbeit ausgeschöpft und man kann das Maximum an Erfolg aus einem Projekt schöpfen.

 

Welchen Rat würdest du einem jungen UX-ler/junger UX-lerin heute auf den Weg mitgeben?
Ich würde empfehlen, User Experience in der Breite kennenzulernen und dann zu entscheiden, wo man in die Tiefe gehen möchte. Der eine fühlt sich in visuellen Details wohler, die andere bei Research-Themen oder High-Level-Konzepten.

Und ich würde die Frage stellen, ob man eher dazu tendiert, kontinuierlich an grossen Projekten/Produkten über Jahre hinweg zu arbeiten oder ob viel Abwechslung im Alltag gefragt ist. Ich denke, dieser Frage sollte man sich bei jeder Jobwahl stellen. Was natürlich nicht heisst, dass dies ein Entscheid fürs Leben sein muss, wie mein eigener Weg vom Forschungsinstitut über KMU und Konzern bis hin zur Agentur zeigt.

 

Wie sieht der perfekte Feierabend für dich aus?
Hm (überlegt). Der perfekte Feierabend muss für mein Wunschprogramm schon ein wenig länger sein. Erst einmal würde ich 1-2 Stunden Biken oder in das Fitnesscenter gehen. Danach koche ich zu Hause etwas Leckeres für meine Familie. Im Anschluss ans Essen würde ich eine halbe Stunde Gitarre spielen und danach ins Kino mit meinen Freunden.

 

Du kochst also gerne?
Sagen wir, ich koche gerne pragmatisch (lacht).

 

Was wünschst du dir für das «Cando der Zukunft»?
Dass wir den Weg, den wir im letzten Halbjahr eingeschlagen haben, konsequent weitergehen und gesund weiterwachsen.